Wie hört mein Hund mich?

Die Relevanz der menschlichen Stimme in der Hundeausbildung

Als Menschen benutzen wir das gesprochene Wort um uns zu verständigen. Hunde hören unsere Worte und nehmen diese als Laute auf. In unseren Worten schwingen jedoch Klang, Volumen und Töne. Diese Schwingungen drücken unsere Emotionen aus, welche von Tagesverfassung zu Tagesverfassung unterschiedlich sein können.

  • Vermitteln wir mit diesen Unterschieden mehr als nur den Sinn unserer Kommandos?
  • In wie weit sind unsere Hunde fähig diese Unterschiede als gegeben hinzunehmen, oder doch als Zusatzinformation aufzunehmen?
  • Wäre es sinnvoll neben der Hundeausbildung und der Hundeführerschulung auch auf eine stimmliche Ausbildung der Hundeführer zu achten?
  • In wie weit würde dies uns helfen bei unseren Hunden eine höhere Erfüllungsquote zu erzielen?
  • Oder ist es sogar sinnvoll unser Klangmuster genauso einzusetzen, wie wir es instinktiv machen?

Diese Arbeit soll Aufschlüsse über die Entstehung von Lauten und Fähigkeiten des Hörens und des Verarbeitens von Klangmustern unserer Hunde geben und zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Mensch und Hund beitragen.

Tonabbildungs- und Auswertungsbeispiele:

5 Platzkommandos Kandidat 1

mariokranz-ton1

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Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund läuft auf unterschiedlichen Ebenen ab

Verbal – Paraverbal – Nonverbal

Verbal – über die von uns abgegebenen Laute, die weit über unsere Stimmgebung hinausgehen. Der Mensch tritt als Sender auf. Er produziert mit seinen physiologischen Gegebenheiten Worte, die als Laute über den Übertragungsweg als Schallwellen beim Empfänger Hund ankommen. Dabei kommt es auf unterschiedliche Faktoren an, ob die geformten Worte und dadurch entstandenen Laute, beim Empfänger auch so ankommen wie das vom Sender gewünscht ist.

Paraverbal – Der „Mehrwert“ in unserer Kommunikation. Mit dem Formen und Senden von Worten und Lauten übertragen wir durch Resonanz, Stimmlage, Pausen, Betonungen und Lautstärke auch unseren Stand, unsere Einstellungen, Ängste, Gefühle und Emotionen. Dieser Anteil an unserer Kommunikation ist oft unbewusst, kann aber mit dementsprechendem Talent oder Schulung bewusst eingesetzt werden.

Nonverbal – Über Mimik, Gestik, im gesamten über unsere körpersprachliche Ausdrucksweise.

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der verbalen und paraverbalen Kommunikation. Genau gesagt mit der Stimme des Menschen. Bewusstsein zu schaffen für korrekte Lautgebung in der Kommunikation mit dem Hund, zur Fairness gegenüber dem Tier, ist das höhere Ziel dieser Arbeit.

Die Arbeit teilt sich in folgende Bereiche:

  • Die physiologische Grundlage des Senders Mensch
  • Vom Atemgerüst über die Phonationswerkzeuge und Artikulationsorgane bis zu möglichen pathologischen Einschränkungen in der Stimmgebung
  • Das Ohr des Hundes als Empfänger
  • Vom physiologischen Aufbau des Gehörorganes über Hörstörungen und mögliche pathologischen Veränderungen, bis zu möglichen inneren und äußeren Faktoren die das Wahrnehmen der Laute einschränken könnten
  • Die Entstehung von Stimme und Lauten Resonanz und Tragweite
  • Der Übertragungsweg
  • Schall und Schallwellen, deren Ausbreitung und mögliche Behinderungen oder Umwelteinflüsse Aufnahmen und Auswertungen der Audiodateien aller Kandidaten

Unter Verwendung von Audioaufnahmen aus realen Trainingssequenzen wurden in einem Analyseverfahren für Laien vergleichbare Tabellen erstellt. Anhand dieser Tabellen ist ersichtlich, dass die Lautgebung der Kandidaten oft nicht mit dem gewünschten, zu sendenden, Inhalt übereinstimmt. Das bringt den Schluss, dass im Bereich Hundeausbildung auf die Kommando-Lautgebung zukünftig größerer Wert gelegt werden sollte.

Als Zusatz sind in der Arbeit Übungen aufgelistet, welche den Hundehaltern helfen sollen deren Fähigkeiten für eine korrekte Lautgebung zu verbessern und damit auch deren Kommunikation mit dem Hund.

Die Arbeit beinhaltet insgesamt 61 Abbildungen und 16 Auswertungstabellen, diese geben Aufschluss über die Grundlagen, Aufnahmen, Auswertungen und Ergebnisse. Mit Unterstützung einer professionellen Gesangs- und Stimmlehrerin werden von 5 Kandidaten jeweils 5 Kommandos mit farblichen Tonbildern und Auswertungstabellen analysiert und verglichen. (siehe Beispiel)

Als Weiterführung dieser Arbeit sind Videoaufnahmen, zusätzlich zu den Audioaufnahmen, empfehlenswert. Mit einer genauen Kodierung bestünde die Möglichkeit die Quantität und Qualität der Ausführung in die Auswertung mit einfließen zu lassen. Nach diesem Durchlauf sollte mit Hilfe von professionellem Stimmtraining die Lautgebung der Kandidaten verbessert werden und der erste Durchlauf wiederholt werden um mögliche Unterschiede in Quantität und Qualität aufzuzeigen. Es wird sich zeigen, ob die nächsten Jahrgänge des ULG für angewandte Kynologie diese Arbeit als Grundlage für eine weitere Abschlussarbeit heranziehen werden.

Die komplette Arbeit kann man HIER HERUNTERLADEN.

Kurzauszug der Abschlussarbeit von Top-Trainer Mario Krainz für den UniversitätslehrgangAngewandte Kynologie“ auf der Vetmed. Uni Wien. Abgeschlossen als: „Akademisch geprüfter Kynologe“

Mario Krainz

Kontaktdaten

E-Mail: mmk@dogtraining.at
Mobil: +43 699 110 05 110
Website: www.kynologie.at

 

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